Stepanakert, 5 November, Artsakhpress. Der Aussenminitser der Berg-Karabach
Republik Karen Mirzoyan hat im exklusiven Intrerview dem Artsakhpress über den
Zweck des Besuchs erzählt, indem er auch zur anderen wichtigen Fragen,
einschliesslich dem Gerichtsverfahren zur
Sache der Diversanten widerkommt.
- Herr Minister, wir sind durch die Presse informiert, dass Sie in Kanada
produktive Treffen hatten, und bitten Sie, darüber mehr zu erzählen.
Vor allem muss ich betonen, dass der Zweck meines Besuches in Kanada an der
durch die Toronto Abteilung der Allarmenischen Stiftung «Hayastan» organisierte Abendveranstaltung,
während deren eine Geldsammlung durchgeführt wurde, teilzunehmen war. Das ganze
gesammelte Geld wird man nach Artsach für Realisierung einer Reihe sozialer
Projekte schicken. Insbesondere, in Ivanjan Gemeinde wird man einen neuen
Kindergarten und in einer der ländlichen Gemeinden ein Gemeindezentrum bauen,
als auch eine Reihe der für unsere Bevölkerung bedeutsame Projekte realisieren.
Im Rahmen des Besuchs fanden auch zahlreiche wichtige Treffen sowohl mit
lokalen armenischen Gemeindebehörden, als auch mit den Vertretern der gesetzgebenden Behörden Kanadas statt. Insbesondere fand ein
Treffen mit den Vertretern der Kanada-Armenien Freundschaftsgruppe, als auch
mit den in Quebec Staat vorgestellten Vertretern der politischen Kräfte statt.
Diese Treffen waren eine gute Möglichkeit, die in Artsach laufende positive
Prozesse der Welt vorzuführen, indem wir alle Möglichkeiten verwenden sollen.
Obwohl Kanada weit von Artsach ist, glaube ich, dass wir eine gemeinsame
Basis für Zusammenarbeit finden können.
- Im Rahmen des Besuchs traten Sie in Karlton Universität in Ottava mit
einer Vorlesung zum Thema «Regionale Sicherheit des
Südkaukasus und der Schutz der grundlegenden
Menschenrechte» auf. Es ist bekannt, dass Karlton in die erste zehn
besten Universitäten Kanadas eintritt und eine wissenschaftlich-technische
Ausrichtung hat. Es ist interessant, was die Wahl der Universität mit solcher
Ausrichtung für ihre Vorlesung verursacht, weil in ähnlichen Fällen
Aussenminister gewöhnlich Universitäten mit humanitären Ausrichtung vorziehen.
Ich trat mit einer Vorlesung in Karlton Universität auf der Initiative der
armenischen Studentenunion der Universität auf und diese Einladung hatten wir
schon längst. Die Veranstaltung war für allen offen und ausser den armenischen
waren auch ausländische Studenten aus verschiedenen Universitäten anwesend, was
eine Möglichkeit darbot, Artsach zu präsentieren. Ich glaube, dass es wirklich
ein fruchtbares Treffen war, wo zahlreiche interessante Fragen gestellt wurden,
deren Analyse unsere Ansätze aufklären, insbesondere, wie wir unsere Probleme
dem ausländischen Auditorium präsentieren müssen.
Ich muss sagen, dass ich sehr gute Eindrücke vom armenischen Gemeinde
Kanadas habe, die um nationale Ideen vereint sind und in dieser Ausrichtung
sehr organisierte Arbeit führen, was sicherlich nur Lob verdient.
- Herr Minister, an diesen Tagen fand im Gericht erster Instanz der
Berg-Karabach Republik in Stepanakert das Gerichtsverfahren der in Juni durch
Schahumjan Region die Staatsgrenze der Berg-Karabach Republik illegal
übergequerte aserbaidschanische Sabotage- und Aufklärungsgruppe. Es ist kein
Geheimnis, dass die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft auf diesen
sensationellen Fall gross ist. Halten Sie es nicht für zweckmässig, zum
Gerichtsverfahren auch die Vertreter der entsprechenden internationalen
Organisationen einzuladen?
Ich glaube nicht, dass dieses Gerichtsverfahren zum politischen Show
gemacht werden soll, da es nicht unser Stil ist. Der Zweck des
Gerichtsverfahrens ist aufzuklären, wie das Verbrechen stattfand und angemessene
Bestrafung für die Täter festzulegen. Ich bin überzeugt, dass die Entscheidung
des Gerichtes objektiv und gerecht sein wird. Das ist ein Gerichtsverfahren und
soll für politische Spekulationen nicht verwendet werden.
Die Behörden der Berg-Karabach Republik tun das Allermöglichste, das offene
und objektive Gerichtsverfahren zu gewährleisten, an dem auch die Vertreter der
entsprechenden internationalen Organisationen nach Belieben teilnehmen können.
- Die politisch aktive Zeitspanne im Kontext des
2014 Jahres scheint beendet zu sein. Was können Sie feststellen besonders im
Prozess der Beilegung des Karabach-Konfliktes und, insbesondere, was gab das in
Paris stattgefundene Gipfeltreffen?
Vor allem würde ich das Jahr 2014 noch nicht für beendet halten, weil wir
bis zum Ende des Jahres genug Zeit haben, die wir am meistens intensiv benutzen
müssen, indem wir unsere politische Interessen und Ziele fördern. Wie in den
vorigen Jahren, natürlich, setzt sich die
Beilegung des aserbaidschanisch-karabachischen Konfliktes fort, auf der
aussenpolitischen Tagesordnung die wichtigste Frage zu bleiben und obwohl wir
hier einen Fortschritt zu sichern streben, können wir wegen der destruktiven
Position der aserbaidschanischen Seite
das erwünschte Resultat nicht erzielen.
Was das stattgefundene Treffen der Präsidenten von Armenien und
Aserbaidschans in Paris, als auch vorige Treffen in Newport und Sotschi
anbetrifft, können wir sie als positiv schätzen, ist aber das alles für die Sicherung der vollen
Fortschritt nicht genug.
Unsere Stellung bleibt unveränderlich. Merkliche Fortschritte im
Verhandlungsprozess kann man nur im Fall der Wiederherstellung der vollwertigen
Teilnahme der Berg-Karabach Republik haben. Gewiss sind diese Treffen wichtig,
weil es bloss das einzigartige Format ist, das wenn auch brüchiger, aber Erhaltung der Stabilität in der Region fördert. An diesen Treffen wurde
hauptsächlich empfohlen, dass der Konflikt ausschliesslich auf friedlichem Wege
gelöst werden soll, indem man andere Wege ausschliesst. Das ist ein klarer
Schlussfolgerung, die nicht nur der Gesichtspunkt der Ko-Vorsitzenden, aber
auch die Stellung der Republik Berg-Karabach und der Republik Armenien ist.
- Herr Mirzoyan, als Fortsetzung der Frage können
Sie in Kürze auf die Erfolge im Aussenpolitik in diesem Jahr zurückkommen?
- Im ganzen gesehen, haben wir unsere Arbeit in diesem Jahr fortgesetzt,
indem wir uns auf die im vorigen Jahren erworbene Erfolge stützen und uns nach
den vom Präsidenten der Berg-Karabach Republik ausgearbeitete Prinzipien der
Aussenpolitik richten.
Wir halten positive Entwicklungen im Anerkennungsprozess der Berg-Karabach
Republik für besonders wichtig,
insbesondere, wie es bekannt ist, in diesem Jahr erhielt die Selbstbestimmung
der Berg-Karabach Republik die Anerkennung und Unterstützung in Form der
Beschlüsse vom Staat Kalifornien in USA und Baskenland in Europa.
In diesem Jahr haben wir fortgesetzt, dezentralisierte Zusammenarbeit zwischen
ausländische und artsachische Städte zu entwickeln. Das alles spricht nach
meiner Einschätzung vor allem dafür, dass Artsach nicht nur als Republik
zustande kam, sondern auch ein verantwortlicher politischer Akteur ist, mit dem
man kooperieren muss. Wir versuchten auch die Rahmen der parlamentarischen
Kontakte zu erweitern und im Laufe des Jahres hatten wir zahlreiche Besuche der
ausländischen Delegationen. In diesem Zusammenhang ist der Beginn der Gruppenbildung
Europäische Union–Artsach, insbesondere, als wichtigste Ereignis zu betonnen.
Im Allgemeinen, versuchen wir eine multilaterale Politik zu führen, mit
allen gleichmässig entwickelte Beziehungen zu behalten, was, meiner tiefen
Überzeugung nach die in unserer Aussenpolitik vorhandene positive Entwicklungen
verursacht.
Selbstverständlich, sind wir damit nicht zufrieden und alle
Errungenschaften, die wir in dieser Zeitspanne gehabt haben, zwingen uns im
grösseren Maßstab zu arbeiten, damit wir neue Erfolge für unser Land sichern
können.